Vaskulitiszentrum (Friedrichstadt)

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Therapie

Gute Heilungschancen dank individueller Therapien

 

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Dr. Thomas Haubold
Oberarzt

Wie wird eine Vaskulitis behandelt?

Viele sind sehr schwere Erkrankungen, die den Körper des Patienten stark schädigen und tödlich enden können, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt werden. Durch die Fortschritte der modernen Medizin, sowohl in der Krankheitserkennung als auch in der Behandlung und in der Forschung, lassen sich viel früher erkennen und können rechtzeitig behandelt werden.

So ist zumindest eine Verzögerung bzw. ein Aufhalten einer weiteren Verschlechterung („Remission“) möglich. Da die Formen der Vaskulitis sehr unterschiedlich aussehen und verlaufen können, gibt es keine standardisierte Vaskulitis-Therapie. Eine Behandlung erfolgt immer angepasst an den einzelnen Patienten und seinen Krankheitsverlauf. Das Ziel ist es immer, das körpereigene Immunsystem daran zu hindern, die eigenen Zellen weiter zu schädigen.

Chancen und Risiken


Vaskulitis-Behandlung in userem Haus

Die 1. Medizinische Klinik verbindet die Teilbereiche / und Internistische / und steht in enger Zusammenarbeit mit der 2. und 3. Medizinischen Klinik des Krankenhauses Dresden-Friedrichstadt. In den Behandlungsgebieten der 1. Medizinischen Klinik sind häufig fachübergreifende Untersuchungen und Therapien nötig. Seltene und schwere Krankheiten können durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit effektiver erkannt und behandelt werden.

Durch die enge Zusammenarbeit der 1. Medizinischen Klinik mit der hochspezialisierten Klinik für HNO-Heilkunde und der Augenklinik kann unser Haus einen großen Wissenspool und eine hohe Expertise in der Diagnostik und Therapie von bieten. Das Vaskulitiszentrum widmet sich der Diagnostik und Therapie aller entzündlichen-rheumatischen Erkrankungen mit dem besonderen Schwerpunkt auf . Es ist eine neue organisatorische Struktur, die im Jahr 2011 in Reaktion auf die wachsende Zahl von eingewiesenen Patienten mit seltenen Autoimmunerkrankungen entstand.

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Dr. Marten Kayser
Oberarzt


Standardtherapie

Zu den gängigen Behandlungsoptionen gehört die Gabe von Medikamenten, die das körpereigene Immunsystem (und seine falsch arbeitende Abwehr) unterdrücken, um die Entzündung der Gefäße aufzuhalten; sogenannte Immunsuppressiva. Nach ungefähr einem halben bis einem Jahr sind die akuten Entzündungen zumeist zurückgedrängt, worauf sich die weitere Therapie auf das Erhalten des gebesserten Zustands („Remission“) und die Vorbeugung von Rückfällen konzentriert.

Kortison

Fast jede akute Vaskulitis wird zunächst hochdosiert mit Kortisonpräparaten behandelt, um die Entzündung der Gefäße aufzuhalten und das betroffene Organ zu retten. In der Regel werden Kortisonpräparate in Kombination mit mindestens einem weiteren Medikament gegeben, weil dieser Wirkstoff allein für die Behandlung nicht ausreicht und um die Nebenwirkungen der Kortisontherapie zu verringern.

Cyclophosphamid

Ist der Verlauf der Vaskulitis lebensbedrohlich oder droht das Versagen eines Organs, können kurzzeitig Cyclophosphamid-Präparate aus der Krebsmedizin gegeben werden, welche das körpereigene Immunsystem vorübergehend ausschalten.

Methotrexat

Ein „sanfteres“ Mittel, um Entzündungsherde zurückzudrängen, ist Methotrexat. Dieses Medikament wird auch häufig bei rheumatoider Arthritis angewendet. Es wird außerdem nach einer Behandlung mit Glukokortikoiden und Cyclophosphamid- Präparaten gegeben, um den gebesserten Zustand aufrechtzuerhalten und Rückfällen vorzubeugen.


Antikörper-Therapien

Ein kleiner Teil von Patienten spricht auf die Standardtherapie mit Immunsuppressiva nicht ausreichend an. In diesen Fällen setzen die Ärzte seit einigen Jahren Antikörper („Biologika“) ein. Die sogenannten TNF-Alpha-Blocker wirken gezielt auf die Botenstoffe, welche die Entzündung verursachen. So wird weder das Abwehrsystem vollständig unterdrückt noch die Zellteilung blockiert und dem Patienten geht es während der Behandlung besser.

Eine ganz neue Entdeckung ist der Antikörper Rituximab, der aus der Krebstherapie stammt. Er wurde von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA im April 2011 als erstes Medikament überhaupt für die Behandlung der Wegener-Granulomatose und der Mikroskopischen Polyangiitis zugelassen. Rituximab bietet eine Behandlungsmöglichkeit für Patienten mit ANCA-assoziierten , bei denen sämtliche andere Therapien versagt haben. Langzeit-Studien existieren – auch hinsichtlich der unerwünschten Nebenwirkungen - bisher allerdings noch nicht in größerer Zahl. Dennoch ist das Nebenwirkungsspektrum durch die langjährige Anwendung in der gut bekannt.